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Uebers Hornussen

Hornussen - was ist das?


Spiel - Sport - Spitzensport
Es ist eine Schweizer Sportart! In bedächtiger und trotzdem dynamischer Art ein Wechsel zwischen Angriff und Verteidigung, Eigenleistung und mannschaftlicher Geschlossenheit, das ist Hornussen. Ein Sport, wo die gemeinsame Stärke über die Einzelleistung siegen kann. Die einfachen Regeln und der minimale Kostenaufwand machen Hornussen für alle Altersgruppen zu einem Spiel, dessen Leistungsgrenze hauptsächlich durch das Engagement des Spielers bestimmt wird. In Deutschland gibt es bis jetzt nur 2 Gesellschafen die das Hornussen aktiv betreiben. Diese sind Münnerstadt und Großrinderfeld.

Wie entstand das Hornussen?
Es war früher ein heidnischer Brauch, brennende Holzscheite vom Berg ins Tal zu schlagen. Damit sollten Geister vertrieben werden. Mit der Zeit verlagerte sich das Hornussen in die Täler. Entstanden aus einer uralten traditionellen Spielweise, ist Hornussen bis heute ein Spiel geblieben. Ein Mannschaftsspiel. Gespielt von allen Altersklassen und ohne bestimmte soziale oder gesellschaftliche Grundstruktur - eben ein Spiel für alle. Ein Kampfspiel ohne direkten Körperkontakt, ohne direkte Aggressionen und trotzdem mit dem Ziel, den Gegner zu besiegen.




Spielzubehör:

Der Hornuss:


Um dieses schwarze Flugobjekt dreht sich die ganze Honusserwelt. Es wird aus Kunststoff heergestellt, ist 78 g schwer, misst 62 x 32 mm und hat auf beiden Seiten eine große Rille. Mit einem Stück Lehm wird der Hornuss auf dem vorderen Bockende aufgesetzt, wobei die Setzhöhe abhängig vom verwendeten Träfdurchmesser, der Schlagtechnik und den Windverhältnissen ist. Das richtige setzen des Hornuss erfordert genaue Kenntnisse des Schlägers, seiner Schlagtechnik und seines Materials.


Ballistik (Flugeigenschaften):
Neben Gewicht, Form und Schlagtechnik wird die Flugbahn und Weite von Wind, Wetter und Umgebung (Wald usw.) beeinflusst. Auch die Rotation des Hornuss hat wesentliche Auswirkungen auf die Flugbahn. Messungen haben ergeben, dass der Hornuss bei einer Abschlaggeschwindigkeit von bis zu 85 m/s (306 km/h) eine Flughöhe von 50 - 70 Meter und eine Flugweite von 330 Meter erreicht. Die Geschwindigkeit des Träfs von ca. 60 m/s bei einer Kraftübertragungszeit von etwa 1/1000s ergibt einen Kraftstoß von etwa 600 kp.

Der Bock:
Der Bock ist die Abschlagvorrichtung für den Hornuss und dient als Führungsschiene für das Träf. Er besteht aus zwei symmetrischen Teilen, den sogenannten Läufen aus Chromstahl, für Rechts- oder Linksschläger. Eine einheitliche Form, und technische Richtlinien für das Aufstellen gewährleisten für alle Mannschaften gleiche Schlagbedingungen. Die vor dem Bock aufgestellte Schussblende fängt schlecht getroffene Hornüsse auf und schützt somit die vordersten Abtuer vor tieffliegenden, schlecht sichtbaren Hornussen.

Der Stecken:
Aus Aluminium, Fiberglas, Kunststoff und neuerdings auch aus Karbonfasern (=Kohlefaser) werden die 2 - 3 Meter langen flexiblen Stecken hergestellt. Länge, Spannkraft und Material des Steckens, sowie das Gewicht des Träfs werden entsprechend der Schlagtechnik, Kraft und Größe der Schlägers ausgewählt.





Das Träf:
Wird aus Buchen- oder Ahornholz gepresst. Das Träf ist vor der Herstellung ca.10 x 30 cm groß, nach 90 kg- Presskraft misst es noch ca. 5 x 15 cm an Größe. Mit der endgültig gedrehten Form des Träfs erfolgt die Kraftübertragung auf den Hornuss. Das Träf wird an die Spitze des Steckens geschraubt und wiegt zwischen 200 g- 250 g für Junghornusser und 260 g - 380 g für Erwachsene Spieler. Hohe Beschleunigung, rechtwinkliges Auftreffen auf den Hornuss sowie eine große Spannung im Stecken sind die Vorraussetzungen für große Weiten.

Der Helm:
Sieht aus wie ein Eishockey-Helm und er muss von den Junghornusser (bis 18 Jahre) getragen werden. Er dient als Schutz vor abprallenden Hornussen und herabfallenden Schindeln. Damit wird das an sich schon kleine Unfallrisiko auf ein Minimum reduziert.

Die Schindel:
Das wichtigste Hilfsmittel für den Abtuer ist die Schindel. Dieses, aus Esche oder Ulme verleimte Brett von etwa 60 x 60 cm mit einem Deckfurnier aus Pappel oder Weide wiegt etwa 4 kg. In letzter Zeit kamen auch Schindeln mit einer Trefferfläche aus neuen Kunststoffmaterialien auf den Markt. Jede Gesellschaft hat ihre eigene Farben und Symbole darauf gemalt.

Das Ries (Spielfeld):
Ideal sind Wiesen und Äcker mit einer Mindestlänge von 350 m und einer Breite von 50 m. Das Ries ist darin abgesteckt! Das heißt 100 m nach dem Bockstand beginnt das 1. Feld, nach weiteren zehn Metern das 2. Feld usw. bis 21oder 22 Felder ausgesteckt sind. Das Junghornuserries beginnt schon ab 50 m. Innerhalb dieses Spielfeldes werden die Schlagweite und die Nummern für gefallene Hornusse geschrieben. Außerhalb und in der Verlängerung wir nur die Schlagweite geschrieben.
 




Spielablauf

Es spielen immer zwei Gesellschaften mit je 16- 18 Spielern gegeneinander. Abwechselnd wird geschlagen oder abgetan.

Das Schlagen:
Der mannschaftlichen Geschlossenheit beim Abtun steht beim Schlagen die individuelle Leistung gegenüber. Allein auf sich gestellt, versucht der Schläger, mit Mut zum Risiko und hoher Konzentrationsfähigkeit, den Hornuss möglichst weit ins Ries zu schlagen. Kraft, Größe, Beweglichkeit sowie ein intensives Training sind wichtige Faktoren, um große Weiten zu erzielen. Die Schlagweite wird in Punkte umgerechnet. Ab min. 100 m (= 1Punkt) wird pro 10 m ein Punkt dazu gerechnet ( 160 m = 6 Punkte). Diese Punktzahl wird sowohl als persönliches wie als Teil des Mannschaftsresultates gewertet. Um faire Bedingungen zu gewährleisten, treten die Mannschaften wechselweise zum Schlagen und Abtun an. Jeder Spieler schlägt pro Durchgang 2 Wertungsstreiche mit max. 4 Versuchen. Das Erreichen eines höheren Mannschaftstotals als der Gegner ist Hauptziel beim Schlagen. Spielentscheidend ist aber in erster Linie die mannschaftliche Leistung beim Abtun.

Das Abtun:
Jedem gegnerischen Schläger steht beim Abtun die geschlossene Mannschaft gegenüber. Gemeinsamkeit, gegenseitige Unterstützung und Mut sind die Vorraussetzungen, um den heranfliegenden Hornuss sicher ab zu tun, d.h. mit der Schindel innerhalb oder außerhalb des Spielfeldes abzufangen. Fällt ein Hornuss unabgetan im Ries zu Boden, wird der abtuenden Mannschaft eine Nummer geschrieben. Die Abtuer haben nach dem ausgeführten Schlag zwischen 4 und 8 Sekunden Zeit, um den anfliegenden Hornuss zu erkennen und abzutun. Dabei werden im Sprint bis zu 30 oder mehr Meter zurückgelegt, um die mut- massliche Fallstelle zu erreichen. Kondition, Reaktion und ein sicheres Gefühl für die Flugbahn, gepaart mit etwas Mut bilden den Grundstein, um den Hornuss, der mit noch etwa 180 km/h (etwa 50 m/s) angeflogen kommt, entgegenzutreten. Der Hornuss trifft mit etwa 80 kp auf die Schindel. Beim Schlagen schlecht getroffene Hornusse haben oft eine unstabile Flugbahn (Rotation) und können plötzlich von dieser abweichen. Auch Wind, Regen oder die Umgebung (Wald, Bäume) haben Einfluss auf die Flugbahn. Solche Nebeneinflüsse fordern vom Abtuer ein zusätzliches Reaktionsvermögen. Wer nach Ablauf des Spiels weniger Nummern kassierte, kann, trotz niedrigerer Punktzahl beim Schlagen den Platz als Sieger verlassen. Damit wird die Gemeinsamkeit des Abtuns, des sich Verteidigens, über die eigene, individuelle Schlagleistung gestellt.

Woher kommt der Begriff „Hornussen“?
Der Nous „brummt“, was auf den Schweizer Wortstamm „Hornen“ oder „Hurnen“ zurückzuführen ist, wenn er im Ries in Hörweite kommt.